Kosten Datenschutzbeauftragter – Interner vs. Externer DSB im transparenten Kostenvergleich

Wann ist ein Datenschutzbeauftragter verpflichtend?

Ein DSB ist erforderlich, wenn u. a.:

  • regelmäßig und systematisch personenbezogene Daten verarbeitet werden,
  • ≥ 20 Personen ständig mit personenbezogenen Daten arbeiten (§ 38 BDSG),
  • besondere Kategorien personenbezogener Daten verarbeitet werden (z. B. Gesundheitsdaten),
  • oder das Kerngeschäft in der Überwachung von Personen liegt.

Er kann intern bestellt oder extern beauftragt werden.

Interner Datenschutzbeauftragter: Kosten & Anforderungen

Typische jährliche Kostenbestandteile

KostenfaktorRichtwert pro Jahr
Bruttogehalt (Vollzeit)60.000–90.000 €
Weiterbildung & Zertifikate2.000–5.000 €
Externe IT-/Rechtsberatungvariabel
Opportunitätskosten*abhängig von Rolle
Gesamtkosten≈ 65.000–100.000 €

* Opportunitätskosten = Produktivitätsverlust, wenn der/die DSB parallele Aufgaben hat (z. B. IT, HR).

Vorteile: tiefe Prozesskenntnis, schnelle Verfügbarkeit, direkter Draht.
Nachteile: hoher Schulungsbedarf, potenzielle Interessenkonflikte, Kündigungsschutz erschwert Umbau.

Externer Datenschutzbeauftragter: Kosten & Leistungen

Übliche Preisstruktur

LeistungsumfangRichtwert
Monatliche Basispauschale300–800 €
Zusatzleistungen (Stunde)100–180 €
Budget p. a. (KMU)5.000–15.000 €

Typische Leistungen: Bestellung als DSB, VVT-Pflege, Audits, Schulungen, Incident-Support.

Vorteile: planbare Kosten, aktuelles Spezialwissen, hohe Flexibilität, keine internen Konflikte.
Nachteile: Onboarding nötig, eingeschränkte Vor-Ort-Verfügbarkeit, Abhängigkeit vom Dienstleister.

Was ist günstiger – intern oder extern? (Daumenregel 2025)

UnternehmenstypEmpfehlung
< 50 MitarbeitendeExterner DSB
MittelstandMeist externer DSB (ggf. Hybrid)
Großunternehmen mit RechtsabteilungInterner DSB + externe Spezialberatung

Warum? In KMU liegen externe Jahresbudgets (≈ 5–15 T€) in der Regel deutlich unter den Vollkosten eines internen DSB (≈ 65–100 T€). Ab größerer Komplexität kann ein internes Set-up mit externer Beratung effizienter sein.

Praxisempfehlungen zur Entscheidungsfindung

  • Komplexität bewerten: Datenarten, Systeme, Branchenregeln (z.B. Gesundheit/Finanzen)
  • Rollen sauber trennen: Keine Doppelfunktion mit Interessenskonflikt (z.B. IT-Leitung – DSB)
  • Service-Level definieren: Reaktionszeiten, feste Quartalstermine, Schulungskontigente
  • Transparente Budgetierung: Basispauschale + klare bepreiste Zusatzleistungen
  • Hybrid denken: Interner Koordinator + externer DSB für Audits/Spezialfragen

Fazit: Datenschutz muss nicht teuer sein

Für KMU ist der externe DSB meist kosteneffizienter: planbare Budgets, Spezialwissen, geringe Fixkosten.

FAQ: Kosten Datenschutzbeauftragter

Ist ein interner Datenschutzbeauftragter immer teurer?
Meist ja – wegen Gehalt, Nebenkosten, Weiterbildung und Opportunitätskosten. Ausnahmen: sehr große Organisationen.

Welche Zusatzkosten fallen extern an?
Projektspitzen (z. B. DPIA, Tool-Rollouts) über Kontingente/Stunden. Gute Verträge regeln Caps & Freigaben.

Wie lange dauert das Onboarding externer Datenschutzbeauftragter?
Typisch 2–8 Wochen je nach Dokumentationsreife und Tool-Stack.

Gibt es Mischmodelle?
Ja: Interner Data Owner/Koordinator + externer Datenschutzbeauftragter mit klaren SLAs.

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